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Abbildung: 6 maennliche Figuren und 1 weibliche Figur

Es war ein wichtiger Punkt der Wahlversprechen der SPD und auch in der CDU gab es schon lange Bestrebungen für die Einführung einer verbindlichen Frauenquote in deutschen Unternehmen. Unter dem Aspekt, dass nur 14% der Aufsichtsratsposten in Deutschland mit einer weiblichen Kraft besetzt sind, will die Politik nun mit der Hilfe von Gesetzen für die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz kämpfen: Die Frauenquote ist geboren. Jetzt stellen sich viele Profis aus dem Bereich HR Management die Frage, wie die Folgen dieser Gesetzesinitiative in der Praxis aussehen werden.

Die Eckdaten der Quote in Deutschland

Bereits bevor der fertige Text für das Gesetz den Weg in den Bundestag findet, ist die Quote in Deutschland ein viel debattiertes Thema. Nicht nur in der Gesellschaft, selbst innerhalb der Regierung gibt es ganz unterschiedliche Strömungen. Ein Grund liegt mit Sicherheit darin, dass das neue Gesetz mehr als nur die größten Unternehmen in Deutschland beeinflussen soll. Tatsächlich ist das Gesetz sehr umfassend und hat sogar die Wünsche von vielen Aktivisten für den Anfang befriedigt. So sehen die Rahmendaten der Quote in Deutschland aus:

  • Künftig müssen bestimmte definierte Unternehmen 30% der Aufsichtsratsposten mit Frauen besetzen. 15% sind es momentan in der realen Wirtschaft, in den 100 größten Konzernen sogar nur 5%.
  • Betroffen sind verschiedene Unternehmen. Die börsennotierten Konzerne sind die größte Masse. Von der Telekom über BMW bis hin zu anderen international bekannten Marken müssen ihr Personal in der Führungsetage überdenken.
  • Auch die sogenannten mitbestimmungspflichtigen Unternehmen sind betroffen. Dabei handelt es sich um Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Auch sie müssen die Quote erfüllen.

Wenn das Gesetz 2016 kommt, muss das HR Management besonders bei Spitzenkräften also überdacht werden. Bisher haben die Unternehmen sich nämlich stets darauf berufen, dass nur selten qualifizierte Frauen für die offenen Posten vorhanden sind. Ein Jahr Zeit, um eben diese Frauen innerhalb der eigenen Firma zu finden.

Konsequenzen bei Verstößen gegen die Quote

Eigentlich hat die Wirtschaft diese drastischen Regeln selbst zu verantworten. Selbstverpflichtungen ist man nur in einem sehr geringen Maße nachgekommen und hat in der Regel auch nur sehr wenig dafür getan, die entsprechenden Frauen im Konzern zu finden. Im Sinne der Gleichberechtigung schafft also nun der Gesetzgeber die entsprechenden Grundlagen für die Umsetzung der Vorgaben. Sollte ein Unternehmen darauf verzichten, die entsprechende Quote zu erfüllen, muss der offene Sitz im Aufsichtsrat künftig leer bleiben. Im Zweifelsfall ist damit eine mangelnde Repräsentation und nicht zuletzt ein schweres Management für die eigene Firma verbunden. Das Ziel ist aber nicht alleine, dass auch Frauen in den besten Positionen vertreten sind. Vor allem beim Personal auf den unteren Ebenen ist das Ziel, dass man ein wenig mehr auf die Ausbildung der Frauen achtet. Wenn Firmen nämlich damit argumentieren, dass sie keine qualifizierten Kräfte unter den Frauen haben, liegt das nicht selten an der mangelhaften Förderung. Künftig wird man sich umstellen und gezielt bei Frauen die Karriere fördern müssen. Natürlich gibt es weiterhin einige Argumente gegen die Quote, allerdings kann die Änderung in den Strukturen von vielen Konzernen vielleicht für mehr Dynamik sorgen.

Wir freuen uns auf Ihren Kommentar zum Thema Frauenquote!

Bildquelle: Fotolia.com, Fotograf: BERLINSTOCK

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