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Abbildung: Geldstuecke gestapelt aufsteigend

Kurz vor der Finanzmarktkrise 2007/2008 zahlte ein Unternehmer für eine durchschnittliche Finanzierung rund 6% Zinsen. Dieser Zinssatz setzte sich ungefähr aus 4% Refinanzierungszins der Bank plus 2% Risikoanteil zusammen.

Nun mag man bei mittlerweile 0%-Refinanzierungszinssätzen rein mathematisch annehmen, dass eine Finanzierung nur noch 2-3% kosten dürfte. Genau dieses ist nicht der Fall und wir haben dieses Phänomen bei ICS die Konstanz der Finanzierungskosten genannt.

In gleichem Maße wie die Refinanzierungszinssätze der Banken sanken, stieg auch deren Bedürfnis nach Einpreisung der Risiken. Somit liegt ein Unternehmen u.U. bei mäßigem Rating und schwierigem Marktumfeld wieder bei 6% Finanzierungskosten. Damit ist auch klar, wie ein Unternehmen von der Niedrigzinsphase profitieren kann. Das Rating bedingt den Risikozins der Banken und daher muss alle Kraft in das Rating gesteckt werden! Hierzu reicht es allerdings nicht aus, ein Gespräch, wenn auch regelmäßig, mit den Banken zu führen.

Vielmehr ergeben sich die Aufgaben aus den Prozessen. Wie wird dem demografischen Wandel begegnet, wie wirkt sich der Wandel auf Fachkräfte und zweiten Führungsebene aus? Welches Risikomanagementsystem betreibt das Unternehmen? Werden interne Risiken (dolose Handlungen) vom Management im Ernstfall schnell genug erkannt? Reagiert das Unternehmen schnell genug auf externe Störgrößen (Controllinginstrumente der 1990er Jahre in der Unternehmenswelt 2.0?). Und schließlich: Welches Liquiditätssystem betreibt das Unternehmen und wie strukturiert es seine Kapitalseite.

Fragen über Fragen, die entscheidend für den Ratingerfolg sind! Leider beobachten wir, dass kaum ein Unternehmen sich diesen Aufgaben stellt, da eine Finanzierung zu 4% oder 5% als auskömmlich gilt. Warum aber nicht versuchen, die Niedrigzinsphase wirklich zu nutzen und eine ZWEI vor das Komma zu bekommen?

Mit gutem Rating ist dieses keine Utopie!

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Bildquelle: Fotolia.com, Fotograf: Jürgen Fälchle

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