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Abbildung: Mann zeigt Moeglichkeiten Cloud

HR-Management-Software: Die Zukunft ist wolkig

Die Cloud ist das Modell für die Zukunft der HR-Management-Software. Zu diesem Ergebnis kommt der „HCM-Branchenmonitor 2016“. Mehr als 75 Prozent der Befragten gehen demnach davon aus, dass die HR-Software-Lösungen bis 2020 „umfassend in die Cloud verlagert werden.“ Die Nachteile, die viele Entscheider noch vor zwei Jahren gesehen haben, zählen heute kaum noch, jedoch sind auch klassische Betreibermodelle (z. B. sog. Application Service Providing-Lösungen, ASP) eine gängige Alternative. Allerdings sind Cloud-Lösungen weiter auf dem Vormarsch.

Vor- und Nachteile von HR-Cloud-Lösungen: Darum ist die Wolke im Aufschwung

Ein Blick zurück zeigt, weshalb die Cloud im HR-Software-Bereich eine derartige Karriere machen konnte. 2014 waren es gerade 16 Prozent der Unternehmen, die den Einsatz von HR-Lösungen aus der „Wolke“ planten, wie die „Computerwoche“ in der Februar-Ausgabe des Jahres 2014 berichtete.

Die Entscheider sahen schon zu diesem Zeitpunkt die Vorteile, die bis heute für die Cloud sprechen:

  • Kosten werden gegenüber konventionellen Software-Lösungen gesenkt
  • mobiler Zugriff wird ermöglicht
  • Niederlassungen und mehr Mitarbeiter können einfacher eingebunden werden
  • die HR-Abteilung kann auch über große Strecken zusammenarbeiten
  • die Ausbildung der zuständigen Mitarbeiter an den unterschiedlichen Interfaces der Cloud-Lösungen fällt leichter, weil die Software schon „ab Werk“ für den Einsatz auf unterschiedlichen Geräten optimiert ist.

Doch für viele Entscheider wogen die Nachteile zu schwer. Sowohl große Sicherheits- und Datenschutz-Bedenken stehen hier an erster Stelle, gefolgt von Performance-Problemen, die die Cloud-Lösung mit sich bringt. All diese Nachteile sind die bekannten und bevorteilten Annehmlichkeiten einer ASP-Lösung.

Über die wachsende Bedeutung von Mobillösungen im HR-Bereich

Gerade in Unternehmen mit mehreren Niederlassungen hat sich die IT-Infrastruktur in den vergangenen Jahren gewandelt. Sie ist mobiler geworden. Dieser Wandel hat auch vor den Personalabteilungen nicht Halt gemacht, insbesondere seit deren Aufgaben immer komplexer geworden sind. So zeigt beispielsweise eine österreichische HR Software Studie für das Jahr 2015 auf, dass das Talentmanagement eine immer größere Bedeutung gewinnt. Die Bedarfs- und Erwartungsermittlung vor Ort wird deshalb stets wichtiger. HR-Fachpersonal muss reisen, zudem benötigen auch Abteilungsleiter sowie Manager Zugriff auf die Software, um Feedback einzugeben oder beispielsweise die digitale Personalakte von ihren Angestellten zu aktualisieren. Mobilgeräte mit Cloud-Anbindung haben sich diesbezüglich bewährt. Die „Wolke“ bietet über Mobile-Lösungen für alle Entscheider direkten und einfachen Zugriff.

Die Probleme mit den Alternativen zur HR-Cloud

Als gängige Alternative gilt bis heute teilweise das ASP-Modell, bei dem bestehende Software in einem Rechenzentrum bereitgestellt, sowie betrieben und auch betreut wird. Solche Modelle können Kostenvorteile bieten, da z. B. der Anbieter für die nötige Sicherheit sorgt und die Systeme kontinuierlich überwachen kann. Wichtig ist für viele Unternehmen zudem ein Standort innerhalb Deutschlands. Überdies ging man davon aus, dass man von fast allen Vorteilen, die die Cloud bietet, via ASP ebenfalls profitieren würde.

Tatsächlich zeigte sich, dass bei vielen Anbietern der Kostenvorteil nicht den erhofften Umfang hatte, da eine reine ASP-Lösung über die einfache Bereitstellung einer Software weit hinaus geht. Die tägliche Arbeit mit Cloud-Lösungen wird oft als einfacher bezeichnet, jedoch ist das Unternehmen für die Themen Customizing und Beratung bzw. Optimierung mehr oder weniger selbst verantwortlich. Es ist also Abzuwägen, wie viel Eigenverantwortung in das Abrechnungssystem gesteckt werden soll. Unternehmen, die genügend eigene Ressourcen binden wollen, können mit einer Cloud-Lösung gut bedient sein.

HR-Outsourcing scheint eine Alternative zu sein

Eine weitere denkbare Alternative zur Cloud stellt das sog. Business Process Outsourcing (BPO) von HR-Tätigkeiten an externe Dienstleister dar. Hier wird nicht nur das System ausgelagert, sondern auch administrative Prozesse, wie z. B. die Personalabrechnung oder die Reisekostenabrechnung. Dies kann weitere Synergieeffekte erzielen.

Die HR-Software-Entwickler erwarten laut „HCM-Branchenmonitor 2016“ große Umsatzzugewinne: 42 Prozent der entsprechenden Unternehmen gehen davon aus, dass Ihr Wachstum im Jahr 2016 mehr als zehn Prozent betragen werde, weitere 36 Prozent gehen von einem Plus zwischen fünf und zehn Prozent aus.

Eine leistungsstarke Software, ob nun als Cloud- oder ASP-Lösung, kann für viele HR-Abteilungen Vorteile bringen. Jede Lösung für sich birgt sowohl Vorteile als auch Nachteile. Der Weg zur optimalen Lösung ist dabei nicht einfach. Die genauen Anforderungen oder strategischen Ziele des eigenen Unternehmens zu kennen ist daher ein wichtiger Faktor bei der Frage: Cloud oder nicht Cloud.

Welche Erfahrungen haben Sie mit HR-Management Software aus der Cloud gemacht? Wie sehen Sie die künftige Entwicklung im Personalwesen? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

Bildquelle: Fotolia.com, Fotograf: Sergey Nivens

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