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Abbildung: Aktenordner mit Aufschriften Zahlen, Daten, Fakten

Jedes größere Unternehmen verfügt über eine eigene Abteilung, die die jeweiligen Ziele kontrolliert. Im Controlling werden verschiedene Zahlen und Fakten zusammen getragen, analysiert und der Geschäftsführung vorgelegt. Zwei bedeutende Faktoren sind dabei die Unternehmenskennzahlen und die Key Performance Indicators (KPI). Obwohl sich beide Faktoren ähneln, gibt es doch erhebliche Unterschiede.

Der Unterschied zwischen einer Unternehmenskennzahl und einem KPI?

Eine Unternehmenskennzahl spiegelt nur die Leistung des Unternehmens oder einer einzelnen Abteilung wieder und kann, je nach Ansatz und Auslegung, als Relative oder Absolute Zahl angesehen werden. Im Gegensatz dazu steht der KPI, der sich auf eine einzelne Einheit im Geschäftsprozess herunter rechnen lässt. Bei der Erfolgskontrolle eines Unternehmens spielen natürlich beide Zahlen eine wichtige Rolle, so kann z.B. anhand der Kennzahl Umsatz erkannt werden wie gut das Unternehmen gewirtschaftet hat, während anhand der Kennzahl Auslastung des Maschinenparks ersichtlich ist, ob eine Produktionssteigerung noch möglich ist. Anhand dieser Zahlen, kann dann das Unternehmen Entscheidungen treffen und somit den Geschäfts-/ Produktionsprozess steuern.

Was machen gute Kennzahlen im Controlling aus und welche haben sich bisher als nützlichste erwiesen?

Gute Kennzahlen zeichnen sich durch ihre Aussagekraft aus. Sie müssen die Ergebnisse des Geschäftsjahres bzw. des Zeitraumes, in dem sie berechnet wurden, eindeutig wiederspiegeln und müssen untereinander vergleichbar sein. Es bringt nichts, wenn man einfache Zahlen hat, aber nicht weiß was sie Aussagen oder wie die Entwicklung interpretiert werden soll. Die Auswahl an Kennzahlen, die sich als nützlich erwiesen haben, ist sehr gering und lässt sich wie folgt aufschlüsseln:

• Erfolgskennzahlen
• Liquiditätskennzahlen
• Rentabilitätskennzahlen
• Bilanzkennzahlen
• Schuldenkennzahlen
• Kennzahlen zur Umschlagshäufigkeit

Die einzelnen Kennzahlen im Controlling lassen sich noch weiter aufschlüsseln und unterteilen, so kann man z.B. die Erfolgskennzahl „Gesamtgewinn“ in „Umsatz“, „Gewinn“ und „Gewinn vor Steuer“ aufschlüsseln, jedoch ist dies nicht zwingend notwendig.

Wie wählt ein Unternehmen seine Kennzahlen aus?

Welche Kennzahlen für ein Unternehmen wichtig sind, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einem ist da die Größe des Unternehmens. Ein kleines oder mittelständisches Unternehmen wird sich mit wenigen Kennzahlen zufrieden geben, während ein großes Unternehmen oder ein Konzern eine sehr große Auswahl an Kennzahlen hat, da verschiedene Abteilungen zusammenarbeiten. Ein weiterer Faktor ist der Produktionsprozess. Je größer und komplexer dieser ist, desto mehr Kennzahlen werden benötigt.

Welche Probleme und Fehlerquellen treten auf?

Obwohl die Kennzahlen sich alle durch einen vergleichenden Charakter auszeichnen, kann man nicht einfach so eine Unternehmenskennzahl mit einer anderen vergleichen, da die Aussagekraft nicht immer die gleiche ist. Umsätze und Renditen lassen sich noch am einfachsten vergleichen, während es bei Absatzkennzahlen schwieriger wird und der Vergleich der wirklich wichtigen Kennzahlen, wie z.B. die Durchlaufzeit bei der Produktion/Auftragsabwicklung nicht messbar sind. Eine weitere Fehlerquelle, die häufig auftritt, ist die einseitige Fokussierung auf die Kennzahlen. Wenn man sich nur auf den Umsatz konzentriert und Schwankungen nicht hinterfragt sind Fehlinterpretationen und das Treffen von fehlerhaften Entscheidungen vorprogrammiert, daher sollte versucht werden die jeweilige Kennzahl so transparent wie möglich zu halten.

Wie werden Kennzahlen aufgearbeitet und kommuniziert?

Gegen Ende des Geschäftsjahres wird der Geschäftsführung ein Bericht vorgelegt, der mit einer Präsentation verbunden ist. Während im Bericht auf alle Faktoren, die zur Ermittlung der jeweiligen Kennzahl beigetragen haben, eingegangen wird, muss die Präsentation so einfach wie möglich gehalten werden. Graphen und Linien können da ebenso hilfreich sein wie ein einzelnes, aussagekräftiges Bild, aus dem deutlich wird wo man steht und wie die aktuelle Tendenz ist. Anhand dieser Präsentation werden dann von der Geschäftsführung entsprechende Entscheidungen getroffen.

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Bildquelle: Fotolia.com, Fotograf: dp@pic

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