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Abbildung: Goldbarren

Nicht nur Privatanleger, auch Unternehmen stellen zunehmend die Frage, ob nicht angesichts niedriger Dauerzinsen die Anlageform Gold eine attraktive Alternative darstellen könnte, die zudem noch das Sicherheitsbedürfnis befriedigen könnte.

Aktuell jedoch notiert der Goldpreis auf einem 5-jahrestief, so dass sich zunächst die Frage stellt, ob dieses ein günstiger Einstiegskurs ist oder vielmehr eine substanzielle Schwäche. Vielen ist nicht bewusst, dass der Goldpreis extrem vom Dollarkurs abhängig ist. Viele Chefanalysten und Researchabteilungen erwarten eine Zinserhöhung der amerikanischen Zentralbank FED. Dieses dürfte den Goldpreis weiter unter Druck setzen. Bleibt diese Zinserhöhung vorläufig aus, wird sich der Goldpreis aus der jetzigen Tiefphase verabschieden. Verstärkend kommt die offensichtliche Eintrübung der chinesischen Konjunktur hinzu, die Befürchtungen verstärkt, dass auch die deutsche Konjunktur in Mitleidenschaft gezogen wird. Somit lässt sich als Fazit festhalten, dass Gold keineswegs eine sichere und ruhige Anlageform ist, sondern vielmehr extrem von makroökonomischen Rahmenbedingungen abhängig ist. Als Alternative zur traditionellen Geldanlage dient Gold somit nur bedingt.

Sicherlich lassen sich im Idealfall deutlich höhere Renditen erwirtschaften, kalkulierbar ist dieses kaum und auch langanhaltende Schwächephasen sind denkbar. Letztlich muss der Anleger berücksichtigen, dass er mindestens 4 makroökonomische Einflussfaktoren zu beurteilen hat, um eine verlässliche Prognose zum Goldpreis abgeben zu können. Dazu gehören eine Einschätzung zur FED-Politik, Entwicklungen großer Volkswirtschaften wie China, Ausblick auf weltweite Krisenherde (im Sinne des Goldes als „sicheren Hafen“) und schließlich Prognosen zu den Wertpapier- und Anleihentrends. Eine Beimischung ist somit durchaus sinnvoll, eine echte Alternative stellt Gold nicht dar.

Lassen wir zum Schluss die Investmentprofis von Sal. Oppenheim zu Wort kommen: „Ein Investment lohnt sich auch mittelfristig nicht mehr. Die jüngste Entwicklung erinnere an das Jahr 1980: Damals brach der Goldpreis binnen zwei Jahren um rund 50 Prozent ein. Es dauerte fast 20 Jahre, bis der Preis wieder zu einem positiven Trend fand.“

Welche Alternativen lohnen sich? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

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